RFID/NFC-Anwendungen (Teil 2/3)
Dieser Blog ist die Fortsetzung von Teil 1 der Blog-Serie (siehe RFID/NFC-Anwendungen).
Mögliche RFID-Anwendungen
RFID-Anwendungen lassen sich grundsätzlich in folgende Kategorien einteilen:
- Person-RFID
- Device-RFID
- Objekt-/Animal-RFID
Person-RFID ist der Überbegriff für Anwendungen, bei denen der Zutritt zu Gebäuden oder der Zugriff auf ein Gerät mittels eines RFID-Transponders im Besitz des Nutzers geregelt wird. Neben Zutrittskontrolle sind auch Ticketing-Lösungen oder bargeldloses Bezahlen häufig anzutreffen.
Device-RFID steht für den Einsatz von RFID als Datenübertragung zwischen Geräten. Dies wird z.B. in NFC-Mobiltelefonen zum Übertragen von Visitenkarten genutzt, und ersetzt Technologien wie Infrarotschnittstellen oder Bluetooth.
Objekt-/Animal-RFID bezeichnet den Einsatz von Transpondern mit eindeutigen Identifikations-nummern, welche an Objekten oder Tieren angebracht werden, um diese in einer Logistikkette zu verfolgen resp. sie zu Identifizieren.
Technik
RFID als Abkürzung wird heute für viele Funktechnologien benutzt. Der Begriff steht generell für eine Funktechnologie, die zu Identifikationszwecken eingesetzt wird. Meistens ist einer der Kommunikationspartner passiv, d.h. ohne Energiequelle. In der Praxis sind RFID-Karten im Kreditkartenformat häufig anzutreffen. Weitere Ausprägungen sind beispielsweise Schlüsselanhänger oder Aufkleber. Allen Varianten ist gemeinsam, dass sie ohne Batterie oder eine andere Energiequelle auskommen. Die RFID-Tags beziehen die Energie, welche für die Kommunikation benötigt wird aus dem elektromagnetischen Feld des anderen Kommunikationspartners. Dies bedingt natürlich, dass dieser andere Kommunikationspartner aktiv ist und ein Feld aussendet.
Neben den passiven Transpondern werden jedoch unter dem Begriff RFID auch aktive- und semi-aktive Transponder angeboten mit welchen mittels Energiequelle (Batterie) grössere Kommunikationsreichweiten erreicht werden können. Diese Technologien werden im Folgenden nicht weiter behandelt.
RFID-Technologien
Es sind verschiedene Ausprägungen von (passiven) RFID-Technologien verbreitet, bei welchen eine Unterscheidung bezüglich der verwendeten Frequenzbändern gemacht werden kann. Einen Überblick zeigt untenstehende Tabelle:
Die verschiedenen Ausprägungen weisen allesamt Vor- und Nachteile aus und eignen sich daher für unterschiedliche Anwendungen. Daher ist es wichtig, dass für eine bestimmte Applikation die bestmögliche Technologie oder Ausprägung von RFID gewählt wird.
Für personenbezogene und sicherheitsrelevante Anwendungen (z.B. Zutrittskontrolle, oder bargeldlose Bezahlung) wird heute häufig die HF-Variante (13.56 MHz) gewählt. Diese Technologie kann eine hohe Sicherheit durch hochwertige Verschlüsselungsmechanismen bieten (abhängig von der Konfiguration) und kann mit passiven Transpondern betrieben werden.
ISO-Standards
Innerhalb der 13.56 MHz RFID-Technologie können Produkte nach ISO-Standards (ISO 15693, ISO 14443) eingesetzt werden, welche wiederum Differenzierungsmöglichkeiten bieten hinsichtlich der Lesereichweite und Sicherheit. Daneben sind auch noch proprietäre Kommunikationstechnologien im Einsatz, welche jedoch längerfristig verdrängt werden dürften, da die Interoperabilität zwischen verschiedenen Transpondern wichtig ist und offene Standards hierfür Vorteile bieten.
Die Qual der Wahl
Durch die vielen Ausprägungen von RFID ist es schwierig für die gewählte Applikation die passende Technologie zu wählen. Darüber hinaus weisen RFID-Installationen vergleichsweise lange Lebens-zyklen aus, was dazu führt, dass die Wahl der Technologie noch wichtiger wird. Ebenso ist die Interoperabilität seitens Transponder ein wichtiges Kriterium: Der Nutzer möchte nur eine Karte in seinem Portemonnaie und diese für möglichst alles nutzen können, was z.T. jedoch Ansprüchen der Markenplatzierung (z.B. Druck auf der Karte) entgegen wirkt.
Alle diese Punkte müssen in der sog. Systemintegration in Betracht gezogen werden.
Im nächsten Blog wird eine Marktsegmentierung aufgezeigt, das Thema Systemintegration beleuchtet und einige spannende Trends im Bereich RFID aufgezeigt.