Das „Cost To Complete“- Diagramm ist eines meiner oft gebrauchten Diagramme. Dies aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten für Projekt Planung, Steuerung und Controlling. Im agilen Bereich auch oft als Burn-Down Diagramm bezeichnet gibt es ähnliche Informationen und Prognosemöglichkeiten.
Wenn man ein Projekt mal einfach in die Phasen gemäss DIN 69901-2:2009-01 aufteilt erwartet man meistens einen ähnlichen Kostenverlauf.
Am Anfang ein kleines Team mit wenig Kosten (geringe Steigung) in der Realisierungsphase oder von Seiten IT Projektmanagement gesehen Steuerungsphase dann eher hohe Kosten (stärkere Steigung) und gegen Ende des Projekts dann wieder ein Auslaufen der Aufwände.
Am Anfang einfach über die prognostizierte Zeitdauer des Projektes (Ein Projekt hat ein geplantes Ende, sonst ist es keines 😉 ) aufgetragen, zwingt es dazu schon früh möglichst genaue Aufwandsabschätzungen zu treffen, zu visualisieren und zu dokumentieren. In der Initialisierungs- und Definitionsphase präzisiert sich das Bild und entweder passt man das Diagramm an die Realität an, oder setzt es neu auf. In der idealen Welt kann man natürlich auch eine Genauigkeit der Schätzung angeben oder gleich einen Kosten-Korridor annehmen.
Tip: Eine Grob-Prognose der Steigungen kann man aufgrund der Teamgrösse und der damit verbundenen Kosten pro Zeit machen. In der Software-Entwicklung haben wir oft nur Personal und keine Materialkosten, was es ungemein vereinfacht. Bitte aber immer auch mit den Aufgaben und Aufwandsschätzungen abgleichen.
Prognosefähigkeit
Wenn man das Controlling zeitnah gemacht hat kann man die reale Kurve (gelb) gegenüber der prognostizierten (orange) interpretieren. Abweichungen geben wichtige Hinweise welche zu Steuerungseingriffen der Projektleitung führen sollten.
Anonymisiertes Beispiel aus der Praxis:
Im selben Diagramm, oder einem parallelen kann man den Fertigstellungsgrad eintragen. Ohne diesen zeigen die Kostendiagramme nur einen Teilaspekt des Projektes – aber einen wichtigen.
Apropos: Wie erstellt man solche Diagramme? Tabellenkalkulation und Bildbearbeitungsprogramm reichen völlig aus.