– Teil 1 –
Der Mensch ist heutzutage umgeben von einer Vielzahl elektronischer Geräte, die er für unterschiedliche Zwecke einsetzt. Dabei braucht es in der Regel eine Interaktion zwischen dem Gerät und der bedienenden Person. Dieses sogenannte Mensch-/Maschinen-Interface (MMI) kann dabei verschiedene Ausprägungen haben. Eine verbreitete Variante eines solchen MMI ist ein (Grafik-) Display mit Tastatur oder Touch-Interface. Natürlich gibt es daneben noch zahlreiche weitere Formen, welche allesamt Vorteile und Nachteile aufweisen und für verschiedene Zwecke besser oder weniger gut geeignet sind. RFID ist für elektronische Geräte noch ein relativ neues MMI, welches in diesem und weiteren Blog-Einträgen diskutiert wird.
Welche Probleme werden gelöst?
Die Technologie RFID (Radio Frequency Identification) wird häufig eingesetzt, wenn sich eine Person gegenüber einer Maschine oder eines Geräts identifizieren muss oder zur Identifikation und zum Tracking von Objekten. So geht es – abstrakt formuliert – um das Regeln des Zugriffs von Personen auf Ressourcen, oder um das Nachverfolgen von Objektpositionen an bestimmten Punkten einer Lieferkette.
Herkömmliche Methoden zur Identifikation reichen von Schlüsselschaltern über Barcodeleser, zu kontaktbehafteten Chipkarten bis hin zu Lösungen mittels Funktechnologien wie Bluetooth, Zigbee etc., während für das Objekt-Tracking alternativ fast ausschliesslich Barcodes zum Einsatz kommen.
Vorteile von RFID
Ein grosser Vorteil von RFID ist die einfache Benutzung: Es ist nicht notwendig, den Transponder auf das Lesegerät auszurichten und es muss beispielsweise auch kein aktiver Vorgang am Transponder ausgelöst werden. Es reicht aus, den RFID-Transponder in Reichweite des Lesegeräts zu bringen und die Kommunikation wird gestartet. Dabei kann sowohl das Lesegerät als auch der Transponder hinter Sichtblenden versteckt sein, so dass keine mechanischen Kontakte oder optische Sensoren sichtbar sind. Neben ästhetischen Vorteilen kann dies auch einen Schutz gegen Zerstörung, mechanischen Schäden und Vandalismus bedeuten.
Der Transponder benötigt zudem bei Verwendung von Hochfrequenz-Technologie (13.56MHz) keine Batterie, sondern bezieht seine Energie ausschliesslich aus dem Funk-Feld des Lesegerätes. Somit kann ein Transponder völlig verschleissfrei und ohne Wartung eingesetzt werden.
RFID-Transponder sind sehr preisgünstig erhältlich und oftmals mit kryptographischer Sicherheit versehen, so dass eine Identifikationsanwendung sehr gut als preisgünstiges System mit hoher kryptographischer Sicherheit implementiert werden kann.
In den kommenden Wochen werde ich in weiteren Blogs Anwendungsmöglichkeiten und verschiedene Ausprägungen von RFID-Systemen aufzeigen. Ebenso werde ich die Technologie NFC in einen RFID-Kontext setzen und erklären, wieso diese Technologie unsere Zukunft bestimmen könnte.
Guten Abend,
Habe 2 Korrekturen anzubringen:
1. Passiv vs. Aktive Tags Sie schreiben: Der Transponder benötigt zudem bei Verwendung von Hochfrequenz-Technologie (13.56MHz) keine Batterie, sondern bezieht seine Energie ausschliesslich aus dem Funk-Feld des Lesegerätes. Korrekture: ALLE passiven Tags (LF/HF/UHF) beziehen ihre Energie aus dem Leser-Feld, nicht nur die HF-Varianten.
2. Krypto Tags Sie schreiben: RFID-Transponder sind …… und oftmals mit kryptographischer Sicherheit Korrektur: Krypto-Tags sind äusserst selten, da zuwenig CPU Leistung vorhanden.
MfG
David Gürlet RFIDacademia
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