Augmented Reality – schon wieder so was neumodisches…
Augmented Reality (dt. angereicherte/erweiterte Realität) kann in privaten oder geschäftlichen Bereichen eingesetzt werden. Der Einsatz kann nützlich und hilfreich sein, auch wenn es vielleicht im ersten Moment als „muss man doch nicht haben“ empfunden wird. Aber wenn man zurückdenkt, gab es viele kritische Stimmen bezüglich Navigationsgeräten im Auto und heute sind sie bei weiteren Reisen oder in grösseren Städten nicht mehr wegzudenken. Wie kamen Taxifahrer nur früher zurecht?! Oder das Internet, das sich ja niemals durchsetzen wird (Zitat Bill Gates)? Und heute werfen wir die Suchmaschine schon an, nur um zu kochen.
Einsatz im privaten Umfeld
Augmented Reality könnte uns zum Beispiel in grossen Gebäuden wie Flughäfen das Leben erleichtern. Die Antworten auf die Fragen:
- wie komme ich und wie lange brauche ich von hier aus zu meinem Gate?
- wo gibt es die nächsten Toiletten?
- gibt es nachdem Check-In noch eine Möglichkeit für Kaffee/Sandwiches?
- wo gibt es Steckdosen um mein mobiles Gerät anzuschliessen?
können auf dem Smartphone eingeblendet werden. Mittels Pfeilen könnten wir dann durch die Gänge navigiert werden.
Wie richte ich mein neues Zuhause ein? Welche Couch passt zu meinen anderen Möbeln? Diese Fragen könnten heute dank einer AR-App beantwortet werden. Das Smartphone in den Raum halten, das gewünschte Produkt einblenden lassen und schon kann ich sehen, wie der Couchtisch in mein Wohnzimmer passt. Ikea beispielsweise hat mit dem Framework metaio.com diese Idee umgesetzt.
Die eKurzinfo App für den Audi A1 ersetzt die Bedienungsanleitung für das Cockpit. Wenn eine Leuchte plötzlich aufleuchtet und nicht sofort klar ist, für was diese steht, kann man das Smartphone/Tablet davor halten und die Erklärung wird eingeblendet.
Beispiel aus dem geschäftlichen Umfeld
Ein anderes Beispiel zeigt die iTiZZiMO GmbH in diesem Video, wo AR im geschäftlichen Umfeld verwendet wird. Einem Staplerfahrer wird per AR gezeigt, wieviel Teile er einzusammeln hat und in welchem Regal er sie findet. Durch eingeblendete Pfeile wird der Fahrer zu den verschiedenen Regalen geführt und durch das Scannen der Barcodes, wird die Todo-Liste abgearbeitet.
Potenzial in vielen weiteren Bereichen – und was ich mir vorstellen könnte
Im Tourismusbereich kann AR für Sightseeing interessant werden. Nicht nur für die Navigation, sondern auch für das Einblenden von Details zu Sehenswürdigkeiten könnte AR eingesetzt werden. Ich stelle mir vor, ich stehe vor dem Eiffelturm oder dem schiefen Turm von Pisa, halte das Smartphone hoch und sofort werden Geschichte und andere wissenswerte Details eingeblendet. Natürlich könnte der Bildschirm auch mit aktuellen Informationen angereichert werden, wie zum Beispiel die geschätzte Wartezeit vor dem Markusdom, der Eintrittspreis und die möglichen Führungen.
Ich persönlich stelle mir die Bereicherung durch AR bei Geräten mit vielen Knöpfen, Schaltflächen oder Informations-Leuchten vor. Ob ich im Auto sitze und die Motorleuchte blinkt, vor meinem kompliziert zu bedienenden Wäschetrockner stehe, die Fernbedienung meines DVD-Players in der Hand halte, der heutzutage ganz viel tolle Sachen kann – oder einfach jeder Knopf meiner Kaffeemaschine rot leuchtet – ich halte nichts von Bedienungsanleitungen die irgendwo liegen. Bei mir sind sie entweder nicht griffbereit, liegen in irgendeiner Schublade oder schon längst im Altpapier.
Bei Noser Engineering haben wir uns mit diesem Thema schon mit einigen Anwendungsbeispielen auseinander gesetzt. Unter anderem haben wir einen Prototypen „Bedienungsanleitung einer Spülmaschine“ mit Hilfe der Frameworks von metaio.com und opencv for android entwickelt. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist die App für die Kaffeemaschine. Sie kann uns sagen, wann unsere Maschine das letzte mal entkalkt wurde – oder ich starte sie sogar direkt mit der App!